Honig aus dem Felsen: auf Gottes Stimme hören & vertrauen

„Honig aus dem Felsen“: Quelle des Vertrauens mitten im Alltag
Kennst du dieses Gefühl, wenn du wartest und wartest und nichts passiert? Wenn du betest, Gott suchst, dein Bestes gibst, und trotzdem bleibt alles hart wie Stein? Vielleicht fühlst du dich sogar von Gott vergessen, während andere scheinbar mühelos Segen erleben. Du fragst dich: „Hört Gott mich überhaupt?“ Oder zweifelst daran, ob du Gottes Stimme überhaupt hören kannst, bzw. Ihm vertraust. Währenddessen suchst du nach Antworten aus Social Media oder bei den Menschen um dich herum.
Und Er würde sie mit dem besten Weizen speisen; ja, mit Honig aus dem Felsen würde ich dich sättigen!«
Psalm 81:17 (SCH)
Wie kraftvoll! Honig, ja süße Fülle aus dem Felsen, wo eigentlich nur Härte und Kälte spürbar ist und Versorgung, wo keine Quelle sichtbar scheint.
Was bedeutet es, mehr auf Gottes Stimme zu hören und zu vertrauen als auf die Stimmen um uns herum?
„O, dass doch mein Volk mir gehorsam wäre, und Israel in meinen Wegen wandelte!“, so beginnt Gottes liebevolle, ja schon sehnsüchtige Klage in Psalm 81:14. Das ist kein strenger Vorwurf, sondern die tiefe Sehnsucht eines Vaters, der seinem Kind das Beste geben möchte.
Auf Gott hören bedeutet mehr als nur schöne Bibelverse zu lesen und sich dann wieder Anregungen und Tipps aus dem Netz zu ziehen oder sich an die Meinungen anderer klammern, die sich Gutes für dein Leben wünschen. Auf Gott hören und vertrauen bedeutet:
Zur Ruhe kommen und lauschen. In unserer lauten Welt, zwischen Kinderbetreuung, Beruf und Haushalt, ist Stille selten geworden. Doch Gottes Stimme ist oft ein sanftes Flüstern, kein lautes Donnern. Er spricht in der Morgenstille oder im kurzen Moment der Ruhe, wenn du bewusst innehältst.
Vertrauen üben, nicht nur verstehen wollen. Gott lädt uns ein, Seine Wege zu gehen, auch wenn wir nicht jede Kurve oder Abbiegung verstehen. Hören heißt auch: „Ja“ sagen, bevor du weißt, wie das Ziel aussieht.
Gehorsam wagen in kleinen Schritten. Vielleicht flüstert Er dir zu: „Vergib.“, „Lass los.“, „Warte noch.“, „Geh diesen Schritt.“ Auf Gott hören und vertrauen bedeutet, diese Einladungen ernst zu nehmen, auch wenn sie im ersten Moment unbequem scheinen. Dann machen wir Raum, um Gott übernatürlich wirken zu lassen.
Und dann kommt das Versprechen: Honig aus dem Felsen – mitten in den härtesten Umständen.
Gottes Stimme hören & vertrauen lernen, wenn scheinbar nichts passiert
„Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft“ (Jesaja 40:31) – das ist leichter gesagt als getan. Besonders wenn du dich fragst: Wie lange noch?
Psalm 34:10 ermutigt uns: „Die den HERRN suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut.“ Nicht: „Die alles perfekt machen.“ Nicht: „Die nie zweifeln.“ Sondern: Die ihn suchen. Das bedeutet, dein Herz bleibt in Bewegung Richtung Gott, auch wenn der Weg steinig ist.
Und Psalm 37:7 spricht uns zu: „Sei still dem HERRN und warte auf Ihn.“ Dieses Warten ist kein passives Nichtstun. Es ist ein aktives Vertrauen, ein Festhalten an dem, der treu ist, auch wenn deine Gefühle etwas anderes erzählen.
Vielleicht bist du erschöpft vom Warten. Vielleicht fühlst du dich übergangen, vergessen. Doch: Gottes Timing ist nicht dein Nachteil, sondern deine Vorbereitung. Während du wartest, formt Er dein Herz. Er bereitet Wege vor, die du noch nicht sehen kannst. Er bringt Honig aus dem Felsen hervor, gerade dort, wo du es vielleicht am wenigsten erwartest.
Wenn die Umstände hart wie Felsen sind
Manchmal sind unsere Lebensumstände wirklich hart. Die Beziehungskrise oder das Single-Sein. Die gesundheitliche Herausforderung oder der unerfüllte Kinderwunsch. Die finanzielle Situation oder die berufliche Sackgasse. Es fühlt sich an wie ein massiver Felsen: kalt, hart und unmöglich zu durchdringen.
Doch genau hier offenbart sich Gottes Herz zu wirken. In der Wüste ließ Er Wasser aus dem Felsen sprudeln (2. Mose 17:6). In der Dürre schenkt Er Honig aus dem Felsen. Gott ist darauf spezialisiert, aus Unmöglichem Versorgung zu schaffen.
Das heißt nicht, dass Er die Felsen sofort wegräumt. Manchmal lässt Er sie stehen – aber Er verändert ihre Bedeutung. Was dir die Sicht versperrte, wird zur Quelle. Was dich bedrängte, wird zum Zeugnis Seiner Herrlichkeit. Was dich erschöpfte, wird zum Zeugnis Seiner Treue.
Er bittet dich nicht, so zu tun, als wäre der Fels nicht da. Er lädt dich ein, Ihm zu vertrauen – gerade weil der Fels da ist. Und dann beginnt Er, dich zu versorgen, dich zu nähren. Mit Frieden, wo Angst war. Mit Hoffnung, wo Verzweiflung herrschte. Mit Freude, die tiefer geht als die Umstände.
Jahrelang habe ich gebetet
Jahrelang habe ich für den richtigen Partner gebetet. Nach einer Scheidung wollte ich diesmal alles richtig machen. Ich hatte den großen Traum einer eigenen Familie. Und immer wieder gab es Momente oder Zeiten, in denen ich dachte: Gott hat das jetzt genau so geführt. Endlich kommt mein Durchbruch. Pustekuchen…
Es sollte einfach nicht sein. Um mich herum fanden Hochzeiten statt, wurden Babies geboren. Irgendwann war ich an dem Punkt, an dem ich dachte, ich muss meinen Wunsch nach einer Familie aufgeben. Hatte Gott mich vergessen? Nein, das wusste ich. Er war da, ganz nah! Und dennoch sah Sein Plan für mich wohl anders aus.
Heute bin ich glücklich verheiratet, obwohl ich dachte, dass bereits alle tollen Männer vergeben waren. Heute bin ich Mama, obwohl ich dachte, dass ich den Wunsch loslassen sollte. Und vielleicht sollte ich das. Vielleicht sollte ich mehr auf Gott hören als auf die Geschichten um mich herum. Mehr als auf meine eigenen Wünsche und Hoffnungen.
„Bei Gott sind alle Dinge möglich“ – Hoffnung für schwache Momente
In Matthäus 19:26 sagt Jesus: „Bei den Menschen ist dies unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich.“
Lies das noch einmal – langsam. Alle Dinge. Nicht nur einige und nicht nur Kleinigkeiten oder das, was du dir vorstellen kannst.
Vielleicht fühlst du dich gerade schwach. Dein Glaube wackelt. Deine Kraft ist am Ende. Deine Hoffnung bröckelt. Gut. Denn genau hier setzt Gottes Möglichkeit an – dort, wo deine Unmöglichkeit endet.
Du musst nicht stark genug sein oder alles verstehen. Du musst auch nicht perfekt glauben. Nein, du darfst kommen, wie du bist – erschöpft, zweifelnd, fragend – und ihm sagen: „Ich kann nicht mehr. Aber du kannst.“
Und dann beginnt er zu wirken. Nicht immer sofort. Nicht immer sichtbar. Aber treu. Immer treu.

Praktische Wege, im Alltag Gottes Stimme zu hören
Vielleicht fragst du dich: Wie höre und vertraue ich denn konkret auf Gott, wenn der Alltag mich überrollt?
Schaffe bewusste Stille. Es müssen nicht täglich 60 Minuten sein. Beginne mit fünf Minuten am Morgen, bevor die Kinder wach werden. Oder in der Mittagspause. Setze dich hin, atme tief und sage: „Hier bin ich, Herr. Sprich zu mir.“
Lies die Bibel mit offenem Herzen. Nicht als Pflicht, sondern als Einladung. Frage: „Was möchtest du mir heute sagen?“ Lass einen Vers den ganzen Tag über in dir nachklingen.
Bete ehrlich, nicht perfekt. Gott will dein Herz hören, nicht deine schönsten Worte. Erzähl ihm von deiner Erschöpfung, deinen Zweifeln, deiner Sehnsucht. Er kann damit umgehen.
Höre – und gehorche in kleinen Schritten. Wenn Gott dir etwas aufs Herz legt – eine Versöhnung, ein Loslassen, eine Veränderung – dann geh den ersten kleinen Schritt. Gehorsam öffnet die Tür für mehr von seiner Stimme.
Umgib dich mit Ermutigung. Höre Lobpreis. Lies Bücher, die deinen Glauben stärken. Tausche dich mit anderen Glaubensgeschwistern aus. Gottes Stimme spricht oft auch durch Gemeinschaft mit anderen.
Ein Gebet für dich
Herr, manchmal fühle ich mich so erschöpft. Mein Leben fühlt sich an wie ein harter Felsen – unbewegt, kalt, ohne Versorgung. Doch du versprichst Honig aus dem Felsen. Du versprichst Fülle, wo ich nur noch Härte sehe.
Lehre mich, auf Deine Stimme zu hören. Schenk mir Ohren, die Dich im Alltag wahrnehmen. Schenk mir ein Herz, das Dir vertraut – auch im Warten, auch im Zweifel, auch in der Hoffnungslosigkeit.
Ich glaube, dass bei dir alle Dinge möglich sind. Was in meinem Leben unmöglich scheint, ist für Dich nur der Anfang deines Wirkens. Verwandle meine Felsen in Quellen. Nähre mich mit Deiner liebevollen Gegenwart. Erinnere mich jeden Tag: Du hast mich nicht vergessen. Du bereitest etwas vor, das ich noch nicht sehen kann.
Danke, dass ich nicht stark sein muss. Danke, dass Du in meiner Schwachheit mächtig bist. Ich lege mein Leben neu in Deine Hände. Amen.
Dein nächster Schritt:
Nimm dir heute fünf Minuten Zeit – nur du und Gott. Lies Psalm 81,17 noch einmal. Frage ihn: „Was möchtest du mir aus dem Felsen meines Lebens geben?“ Und dann warte. Lausche. Vertraue.
Und wenn du mehr Wege suchst, wie du zur Ruhe kommen kannst mit Gott, dann schau dir gerne meinen kostenloses Download „Mit Gott zur Ruhe kommen“ an. Mein kleines Geschenk an dich – für mehr Frieden, mehr Nähe, mehr von Seiner Stimme in deinem Alltag.
Gott hört dich. Gott sieht dich. Und er bereitet Honig aus dem Felsen für dich vor.
Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich Gottes Stimme im Alltag hören?
Gottes Stimme hören und zu vertrauen beginnt mit bewusster Stille und Offenheit. Nimm dir täglich Zeit – auch nur wenige Minuten – um zur Ruhe zu kommen. Lies die Bibel mit der Frage: „Was möchtest Du mir heute sagen?“ Bitte den Heiligen Geist, dich zu führen. Bete ehrlich und höre dann hin. Gottes Stimme zeigt sich oft als sanfter innerer Eindruck, durch Sein Wort, durch Umstände oder durch andere Menschen. Wichtig ist: Gehorsam in kleinen Schritten macht dein Ohr sensibler für Seine Führung.
Was bedeutet „Honig aus dem Felsen“ in Psalm 81?
„Honig aus dem Felsen“ ist ein kraftvolles Bild für Gottes übernatürliche Versorgung. In der trockenen Wüste, wo Felsen leblos und hart erscheinen, gab es vereinzelt Bienenstöcke in Felsspalten – eine unerwartete Quelle von Süße und Nahrung. Geistlich bedeutet es: Gott kann aus deinen härtesten Lebensumständen Segen, Fülle und geistliche Nahrung hervorbringen. Wo du keinen Weg und Weiterkommen siehst, bereitet er Versorgung vor.
Wie kann ich im Glauben durchhalten, wenn Gott schweigt?
Gottes Schweigen bedeutet nicht seine Abwesenheit. Psalm 37:7 ermutigt: „Sei still dem HERRN und warte auf ihn.“ Durchhalten im Glauben bedeutet, an dem festzuhalten, was du über Gott weißt, auch wenn du gerade nicht fühlst, was du dir wünschst. Erinnere dich an seine Treue in der Vergangenheit. Umgib dich mit seinem Wort und ermutigender Gemeinschaft. Und sei dir gewiss: Oft wirkt Gott gerade in der Stille am tiefsten in unserem Herzen. Das Warten ist keine verlorene Zeit, sondern Vorbereitung auf das, was kommt.